Wir fordern ein Dach für Sexarbeiter*innen!
27. Oktober 2024 – Das Projekt Strassenstrich im Ibach ist gescheitert – es braucht bessere Arbeitsbedingungen für Sexarbeiter*innen!
Momentan befindet sich der Strassenstrich im Ibach, in der Sackgasse Reusseggstrasse. Die Infrastruktur soll zwar minimal ausgebaut werden, ist und bleibt aber rudimentär. Auch ist die dunkle und abgelegene Sackgasse gefährlich. Immer wieder kommt es zu Gewaltdelikten bis hin zu Morddrohungen gegenüber den Sexarbeiter*innen, und eine soziale Kontrolle fehlt gänzlich. Für die Betroffenen ist die Situation unhaltbar und für die Stadt Luzern gelinde gesagt ein Skandal, der nicht länger hingenommen werden kann!
Es muss eine Lösung gefunden werden, welche die Sicherheit und menschenwürdigen Arbeitsbedingungen der Sexarbeiter*innen gewährleistet. Dies ist nur mit geeigneter Infrastruktur wie einem Gebäude oder einer Containersiedlung möglich, die idealerweise auch eine Nachbarschaft für ein gewisses Mass an Kontrolle aufweist. Diese Infrastruktur umfasst nicht nur die Arbeitsplätze der Sexarbeiter*innen, sondern auch diejenigen des Vereins LISA, der ihnen Gesundheitsdienste, psychologische Betreuung und rechtliche Beratung anbietet.
Namens der MITTE-Fraktion fordern Luzi Andreas Meyer und Senad Sakic-Fanger, dass die Stadt:
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gemeinsam mit dem Verein LISA und der Polizei einen für die Sexarbeiter*innen des Strassenstrichs geeigneten Arbeitsort evaluiert;
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diese Räumlichkeiten dem Verein LISA als Arbeitsort zur Verfügung stellt;
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mit dem Verein LISA eine Leistungsvereinbarung erarbeitet, in welcher die finanzielle Unterstützung an den Verein, sowie die Nutzung, Haftung, Zuständigkeiten und die Verantwortung hinsichtlich Sicherheit sowie Unterhalt der Liegenschaft geklärt werden und die Finanzierung langfristig gesichert werden kann (z.B. Fonds, Dienststelle etc.); und
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in diesem Zusammenhang Massnahmen zur Öffentlichkeitsarbeit und Aufklärung erarbeitet.
Die Vision der Initiantinnen des Vereins Lisa war ein Haus für Sexarbeiter*innen. Die Postulant*innen bitten den Stadtrat, diese Vision umzusetzen.