Primarschule ohne Noten?

16. Juni 2023 – Das vorgesehene neue Bewertungskonzept wirft Fragen auf

Laut Medienberichten hat in den Stadtluzerner Primarschulen das klassische Notenmodell von 1 bis 6 in Kürze ausgedient. Künftig sollen andere Beurteilungsformen, so auch das sogenannte «Kriterienraster» zum Einsatz kommen, die eine detailliertere Beurteilung möglich machen. Einige Schulen haben den Wechsel bereits vollzogen, bei anderen ist er zurzeit im Gang. Mittelfristig sollen alle Schulen in der Stadt Luzern nachziehen. Der Kanton Luzern wird weiterhin an einem Notensystem festhalten, sodass am Schluss eines Semester die schriftliche Beurteilung, in Noten «umgewandelt» werden müssen

In ihrer Interpellation stellt die Mitte-Fraktion folgende Fragen:

1. Auf welchem Weg kam diese Entscheidung zustande?
2. Welche Gremien wurden zur Beratung hinzugezogen?
3. Auf welche wissenschaftlichen Studien bezieht man sich für dieses Konzept?
4. Bleibt der Aufwand für die Lehrpersonen für die Bewertung über einen Kriterienraster gleich wie beim Setzen einer Note?
5. Inwiefern ist die differenzierte Beurteilung ohne Noten ehrlicher und transparenter als im heutigen System?
6. Wo ist die Sinnhaftigkeit der Anpassung, wenn Ende Jahr trotzdem wieder auf eine «normale» Schulnote übersetzt wird?
7. Gibt es empirische Berichte aus der Oberstufe dazu, wie die Schülerinnen und Schüler reagieren, wenn sie dann plötzlich wieder regelmässig benotete Prüfungen ablegen müssen?
8. Gibt es erfolgreiche Beispiele in anderen Städten oder Gemeinden?

Die Interpellation im Wortlaut