Standpunkt: Keine utopischen Vorgaben!
16. September 2022 – In der aktuellen Diskussion um die Energiekrise und deren Folgen geht die städtische Abstimmung über die Klima- und Energiestrategie fast ein wenig unter.
Dabei zeigt doch gerade die Krise, wie wichtig es ist, von Öl- und Gas wegzukommen auf erneuerbare Energien umzusteigen. Das wollen beide Vorlagen, diejenige des Grossen Stadtrates und der Gegenvorschlag. Es braucht einen massiven Ausbau der Solarenergie, mehr Energie aus Seewasser und Abwärme. Beide Varianten sind mit dem Ziel Netto-Null CO2 2040 ambitioniert. Der vom Parlament beschlossene, verschärfte Absenkpfad ist allerdings realistischerweise nicht umsetzbar. Das würde bedeuten, dass innert weniger als 8 Jahren 75 % der Reduktion erreicht werden müssen.
Die Massnahmen brauchen eine Anlaufzeit, bevor diese voll greifen. Der Gegenvorschlag ist auch im Bereich der Mobilität ausgewogener, indem er den Absenkpfad im Bereich Mobilität mit einem Abbau der Hälfte der öffentlichen Parkplätze als Massnahme ablehnt und stattdessen eine Plafonierung des motorisierten Individualverkehrs (MIV) anstrebt. Der zukünftige Mehrverkehr soll durch den ÖV oder den Fuss- und Veloverkehr abgedeckt werden. Der Gegenvorschlag ist ambitioniert, realistisch und umsetzbar. Ich stimme deshalb am 25. September mit Überzeugung Ja dazu.
Dieser Standpunkt erschien am 14. September in der Luzerner Rundschau